Meditation und Angst

Die Angst selbst ist ein nützliches Werkzeug für uns. Sie macht uns auf Gefahren aufmerksam und hilft uns, damit umzugehn. Wenn ein Auto auf dich zurast, verdankst du es deiner Angst, dass sofort eine große Menge Adrenalin in dein System geschüttet wird, die dir die Kraft verleiht, dich in Sicherheit zu bringen.

Angst entsteht auch, wenn etwas Neues auf uns zukommt. Die meisten mögen keine Veränderungen, denn sie bedeuten Unsicherheit und den Blick ins Unbekannte. Deshalb hat sich gerade in diesen Tagen der großen Veränderungen der allgemeine Pegel der Angst wesentlich erhöht.

Wenn Angst da ist, lasse sie zu, erlebe sie, zittere vor Angst – und schau dir an, was da tatsächlich geschieht. Sei der Beobachter des Geschehens: in deinem Innern tobt ein Sturm, du kannst spüren und erleben, wie der Sturm der Angst in dir wütet und tost, wie er immer mächtiger wird und schließlich beinahe unerträglich. Doch genau da, an dem kritischen Punkt, an dem du meinst, es nicht mehr aushalten zu können, bricht die Welle, und der Sturm verebbt. Die Angst löst sich auf und macht der Erleichterung Platz. Du erlebst die Weite in dir, den großen Raum. Das ist Meditation gegen die Angst.

Du erfährst dabei nicht nur, wie alle Emotionen und unliebsamen Zustände in deinem Innern kommen, aufblühen, verebben und verschwinden – gemäß dem Rhythmus alles Lebendigen. Du erfährst auch, dass in dir ein Bewusstsein ist, losgelöst vom Geschehen selbst, das das Geschehen beobachtet. Dieses Bewusstsein, das du auch bist, ist die Meta-Ebene.

Da wir diesen sinnvollen Umgang mit uns selbst leider nicht in der Schule lernen, stehen wir ziemlich hilflos da, wenn Angst oder andere heftige Emotionen uns überfallen. Sie werfen uns aus der Bahn. Das ist unangenehm, störend und sogar schmerzvoll. Das muss weg! Die störende Angst wird wie ein böses Kind weggesperrt. Sie wird verdrängt. Doch damit ist sie leider nicht weg. Sie konnte nicht kommen und gehen gemäß dem Rhythmus alles Lebendigen, sie ist nicht aufgelöst und wirkt deshalb im Untergrund unvermindert fort. Von dort überschüttet sie unser System weiter mit Adrenalin, wie es ihre Art ist, und macht uns zu unruhigen Menschen, die auf Hochtouren herumsausen, immer auf der Lauer nach der drohenden Gefahr. Das ist ein sehr ungesunder Zustand und macht nicht nur uns krank, sondern auch noch unsere Umgebung. 

Meditation ist ein wirksames Mittel, um diesen ungesunden Zustand zu beenden.

Bei akuten Panikattacken haben sich Atem-Meditationen bewährt, die nicht nur unser System beruhigen, sondern uns auch unserer beobachtenden Fähigkeit bewusst machen, was bewirkt, dass wir uns vom Geschehen lösen können – und von der Angst. 

Bei tiefersitzenden Ängsten helfen regelmäßige geführte Meditationen, die uns nicht nur entspannen, sondern uns zu Reisen nach Innen einladen, auf denen wir unsere innere Schönheit und Weite wiederfinden und schliesslich auch den Mut, den verdrängten Ängsten zu begegnen und sie endlich frei zu lassen.

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