Ende der 1960er Jahre erfasste die westliche Jugend das grosse Sehnen nach Verinnerlichung. Bewusstseinserweiternde Drogen hatten ein Tor zu farbigen inneren Welten eröffnet, die nun erforscht werden wollten. Man begann zu meditieren. Die Beatles reisten zu Maharishi nach Indien und übten sich in Transzendentaler Meditation, und Tausende, vornehmlich Deutsche, pilgerten zu Osho nach Poona.
Osho, der sich seinerzeit noch Bagwan nannte, entdeckte, dass die westlichen jungen Leute äußerst kopflastig waren, und so erfand er besondere Meditationen, in denen sich die Sannyasins zuerst kräftig durchschüttelten – wie in der Kundalini-Meditation – oder ausgiebig tanzten wie in der Dynamischen. An die Bewegungen schlossen sich dann stille Meditationen an. Das sollte die Meditierenden aus ihren Köpfen in den gegenwärtigen Moment bringen.
Darüberhinaus unterwies Osho seine Schüler in einer neuen, freien Art zu denken. Jeden Morgen versammelte sich die Gemeinschaft zum Darshan, der Zusammenkunft von Meister und Schülern, die nicht nur der Übertragung von Wissen, sondern auch der Verbindung und Öffnung der Herzen diente. Dank Oshos luziden Geistes, seiner großen Vertrautheit mit allen religiösen Traditionen und seiner enormen Energie waren diese morgendlichen Gespräche sehr erhellend. Sie sind bis heute in Form von Videos, Audios und Büchern zugänglich und haben nichts von ihrer Lebendigkeit und Frische verloren.